Wir wollten schon lange ein Balance Board, aber ehrlich gesagt: Die Modelle im Handel waren uns entweder zu teuer oder zu wenig nachhaltig. Warum also nicht selbst Hand anlegen? Mit einem Stück Buche Multiplex und ein paar Werkzeugen haben wir kurzerhand unser eigenes Balance Board gebaut – ganz nach unserem Geschmack und perfekt, um auch mal zwischendurch die Tiefenmuskulatur zu trainieren. In diesem Beitrag zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du das Projekt umsetzt, worauf du achten solltest und warum ein Balance Board nicht nur Spaß macht, sondern auch richtig gut für Körper und Geist ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Holz zuschneiden (lassen)
- 2. Rundungen anzeichnen und sägen
- 3. Kanten abrunden
- 4. Schleifen – für eine glatte Oberfläche
- 5. Stopper montieren
- 6. Oberfläche mit Leinöl behandeln

Was ist ein Balance Board?
Ein Balance Board ist ein einfaches Trainingsgerät, das aus einem Brett und einer Rolle oder halbrunden Wippe besteht. Du stellst dich barfuß oder in Socken darauf und versuchst, das Gleichgewicht zu halten. Klingt simpel – setzt aber Übung voraus! Es fördert die Tiefenmuskulatur, die Koordination, den Gleichgewichtssinn und kann sogar Verspannungen lösen. Ob als Mini-Workout zwischendurch, zur Vorbereitung auf den nächsten Surfurlaub oder als Training fürs Homeoffice – ein Balance Board macht in vielerlei Hinsicht Sinn.
Welche Balance Board-Modelle gibt es – und welches passt zu dir?
Bevor du loslegst oder dein eigenes Balance Board baust, lohnt sich ein kurzer Blick auf die verschiedenen Modelle. Denn nicht alle Boards funktionieren gleich – und je nach Trainingsziel oder Erfahrungslevel kann ein anderes Modell besser zu dir passen.
1. Therapiekreisel – ideal für Einsteiger:innen
Der sogenannte Therapiekreisel besteht aus einem runden Brett, das fest mit einer halbrunden Wölbung an der Unterseite verbunden ist. Dadurch wackelt es zwar in alle Richtungen, bleibt aber immer stabil auf dem Boden. Perfekt für alle, die es eher sanft angehen lassen oder gezielt an Gleichgewicht und Koordination arbeiten wollen – zum Beispiel in der Reha oder im Seniorensport. Meist sind diese Modelle aus Kunststoff gefertigt.

2. Balance Boards mit freier Rolle – für Fortgeschrittene & Sportliche
Diese klassische Variante kommt dem DIY-Board aus diesem Beitrag am nächsten: Ein flaches Brett liegt auf einer separaten Rolle (z. B. aus PVC oder Kork) und wird allein durch deine Körperbewegungen ausbalanciert. Die Herausforderung ist hier deutlich größer – und damit auch der Trainingseffekt. Solche Boards sind besonders beliebt bei Surfer:innen, Snowboarder:innen oder generell Menschen, die ihren Gleichgewichtssinn richtig fordern möchten.

Material & Werkzeugliste
Das brauchst du für dein DIY-Board:
- 17 mm Buche Multiplex (80 × 40 cm, im Baumarkt zuschneiden lassen)
- Festeres Papier oder Karton für die Schablone
- Bleistift
- Stichsäge
- Schleifpapier (grob und fein)
- Optional: Oberfräse
- Holzleim
- Schraubzwingen
- Zwei Kanthölzer (je ca. 6-8 cm lang und 2-3 cm stark)
Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Holz zuschneiden (lassen)
Im Baumarkt haben wir uns eine 17 mm starke Buche-Multiplexplatte auf das Maß 80 × 40 cm zuschneiden lassen. Das ist die perfekte Größe – stabil genug, aber nicht zu schwer oder sperrig.
Von einer geringeren Materialstärke raten wir ab – das Board könnte sich bei Erwachsenen sonst durchbiegen oder im schlimmsten Fall sogar brechen.
2. Rundungen anzeichnen und sägen
Zuerst haben wir vorne und hinten die Mitte der Holzplatte markiert. Danach haben wir ein Stück festen Karton genommen, mittig gefaltet und eine leichte Rundung angezeichnet. Die ausgeschnittene Schablone konnten wir dann beidseitig exakt übertragen – vorne exakt, hinten leicht überstehend, damit die Rundung etwas kürzer wird (siehe Bilder).

Mit der Stichsäge haben wir die Rundungen ausgesägt. Wichtig: langsam und gleichmäßig schneiden, damit alles sauber wird.

3. Kanten abrunden
Für ein angenehmere Haptik unter eine schönere Optik haben wir anschließend die Kanten mit einer Oberfräse rund gefräst – von beiden Seiten. Wenn du keine Oberfräse hast, kannst du die Kanten alternativ einfach mit Schleifpapier abrunden. Dauert ein bisschen länger, klappt aber genauso gut (das Design wird so etwas kantiger, was aber völlig OK ist!)!
4. Schleifen – für eine glatte Oberfläche
Jetzt wird geschliffen! Erst mit grobem, dann mit feinem Schleifpapier – so bekommst du eine richtig glatte Oberfläche, auf der du barfuß trainieren kannst, ohne dir Splitter zu holen. Auch die Rundungen und Kanten nicht vergessen!

5. Stopper montieren
Damit das Balance Board beim Training nicht komplett wegrutscht (vor allem für Anfänger wichtig), haben wir auf der Unterseite vorn und hinten jeweils ein ca. 7,5 cm langes Kantholz als Stopper montiert. Dafür einfach Holzleim auftragen, positionieren und mit Schraubzwingen festziehen, bis alles gut hält.

6. Oberfläche mit Leinöl behandeln
Zum Schluss haben wir unser Board noch mit Leinöl eingelassen. Das schützt nicht nur die Oberfläche vor Feuchtigkeit und Schmutz, sondern bringt auch die schöne Maserung des Holzes richtig gut zur Geltung.

Trag das Öl mit einem fusselfreien Tuch oder Pinsel dünn auf und lass es gut einziehen. Überschüssiges Öl nach etwa 30 Minuten mit einem sauberen Tuch abnehmen. Nach dem Trocknen ist dein DIY-Balance-Board nicht nur einsatzbereit, sondern auch richtig schön anzusehen!
Achtung Brandgefahr! 🔥
Lappen oder Tücher, die mit Leinöl getränkt sind, können sich selbst entzünden, wenn sie zusammengeknüllt liegen! Deshalb unbedingt nach dem Ölen den Lappen ausgebreitet auf einer feuerfesten Unterlage trocknen lassen oder direkt in einem luftdichten Glasbehälter mit Wasser aufbewahren und anschließend fachgerecht entsorgen.
Wie benutzt man ein Balance Board?
Ganz einfach: Du legst das Board auf eine feste Rolle (z. B. eine Hartgummirolle oder ein Stück PVC-Rohr) und stellst dich langsam drauf. Dann versuchst du, das Gleichgewicht zu halten, ohne mit den Stoppern den Boden zu berühren. Anfänger:innen starten am besten barfuß auf rutschfestem Untergrund – zum Beispiel auf einer Yogamatte. Mit der Zeit kannst du auch kleine Übungen einbauen: Kniebeugen, Gewichtsverlagerung oder einbeiniges Stehen.

FAQ: Häufige Fragen zum Balance Board
Eine feste Rolle mit ca. 10–15 cm Durchmesser – zum Beispiel ein PVC-Rohr oder eine Faszienrolle. Wichtig ist, dass sie stabil und nicht zu leicht ist.
Mit 17 mm Buche Multiplex ist dein Board sehr belastbar. Bei normalem Gebrauch sollte es bis zu 100 kg locker aushalten – je nach Qualität der Platte.
Ja, klar! Achte nur auf die passende Größe und sichere Umgebung. Für Kinder empfehlen wir die Nutzung unter Aufsicht und mit einer weicheren Rolle.
Einfach mit einem feuchten Tuch abwischen. Wenn du möchtest, kannst du es auch mit einem natürlichen Hartöl behandeln, um das Holz zu schützen.
Gleichgewicht, Koordination, Reaktion, die Muskulatur in Füßen, Beinen, Rücken und Bauch – also ein echtes Ganzkörpertraining!
Wenn du das Projekt nachbaust, verlink uns gern bei Instagram unter @biogartenliving! Wir freuen uns, dein DIY-Board zu sehen und vielleicht sogar ein paar Balance-Übungen mit dir zu teilen.
Schreibe einen Kommentar