Ein Futterhaus ist im Winter wie eine Einladung an unsere Gartenvögel:
Komm vorbei, hier findest du etwas zu essen und einen sicheren Platz zum Sitzen.
Wir wollten dieses Jahr ein Vogel-Futterhaus bauen, das hochwertig, leicht nachzufüllen und für viele Vogelarten geeignet ist. Also haben wir ein Häuschen mit schrägem Dach, großer Futterrinne und einem Lochblech-Boden gebaut. Das Lochblech sorgt dafür, dass das Futter belüftet ist und nicht schimmelt.
Noch wichtiger als das Futterhaus selbst ist, wo und wie es steht und wie dein Garten drumherum gestaltet ist. Wenn du deinen Außenbereich vogel- und tierfreundlich gestalten möchtest, findest du in unserem Artikel „Auszeichnung zum Vogelfreundlicher Garten“ viele Inspirationen und praktische Tipps.
Das Dach haben wir in Rapsgelb gestrichen – ein Farbton, der richtig gute Laune macht.
Die restlichen Holzflächen schützen wir mit Leinölfirnis, damit sie wetterfest sind, aber weiterhin natürlich aussehen.
Wenn du das Projekt nachbauen möchtest:
In diesem Artikel findest du Materialliste, Maße und die komplette Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Wenn du dir unsicher bist, was du am besten füttern solltest, dann wirf einen Blick auf unseren Beitrag „Meisenknödel & Futterglocken – DIY“. Dort erklären wir, welche Körner wir nutzen und wie du eine Futterglocke selber herstellen kannst.
Inhaltsverzeichnis

1. Material & Holz-Zuschnitt
Für das Projekt haben wir 19 mm starke Fichte 3-Schicht-Platten verwendet. Die bekommst du in jedem Baumarkt und kannst sie dir sogar beim Holzzuschnitt auf die passende Größe zuschneiden lassen.


Holzteile & Plexi-/Acrylglas:
- Seitenwände (schräg): zweimal benötigt, Zuschnitt siehe Skizze
- Dachplatte 1: 20 × 20 cm
- Dachplatte 2: 20 × 18 cm
- Leiste Dachfirst: 20 × 4 cm
- Rahmen Boden: zweimal 20 × 3 cm & zweimal 16 × 3 cm
- Plexi-/Acrylglas: zweimal 17 × 10 cm
Weitere Materialien:
- Lochblech/Siebblech (Stärke ca. 1–1,5 mm)
- Schrauben, divers
- Leinölfirnis + Pinsel
- Optional: Holzleim, wasserfest
- Optional: Außenfarbe Rapsgelb (wasserbasiert/wetterfest)
2. Werkzeug
- Säge (Stichsäge, Tischkreissäge oder Handkreissäge)
- Akkuschrauber
- Schleifpapier (120–180er Körnung)
- Winkel/Lineal
- Schraubzwinge
3. Anleitung – Vogelfutterhaus bauen
Schritt 1: Seitenwände vorbereiten
Beginne mit den beiden Seitenwänden. Übertrage die Maße aus der Skizze auf dein Holz und schneide die Teile anschließend zu.
Am besten eignen sich Kapp- oder Kreissäge für saubere, gerade Schnitte.
Mit der Stichsäge geht es ebenfalls – hier lohnt es sich, besonders auf eine ruhige Führung und ein feines Sägeblatt zu achten.
Tipp: Lege beide Bretter exakt übereinander und verschraube oder zwinge sie kurz zusammen. So kannst du sie in einem Arbeitsschritt zuschneiden und stellst sicher, dass beide Seitenteile identisch werden.
Nach dem Zuschnitt die Schnittkanten kurz glatt schleifen.
Übrigens: Falls du dich über die dunklen Kanten am Holz wunderst: Die entstehen, wenn man mit dem Laser schneidet. Wir haben ein paar Teile so vorbereitet.
Schritt 2: Dachplatte mit Dachfirst
Jetzt geht es an das Dach: Nimm die Dachplatte Nr. 1 (20 × 20 cm) und die Dachfirst-Leiste (20 × 4 cm).

Lege die Leiste stirnseitig auf die Oberkante der Dachplatte und richte sie bündig aus (siehe Foto).
Trage etwas wasserfesten Holzleim auf und zwinge beide Teile fest zusammen. Nach etwa 15 Minuten kannst du die Zwingen wieder lösen.
Damit die Verbindung dauerhaft hält, vorbohren und anschließend verschrauben – so verhinderst du, dass das Holz an der Kante ausreißt.
Schritt 3: Dachplatte mit Seitenteilen verbinden
Jetzt werden die beiden Seitenteile mit der bereits vorbereiteten Dachplatte verbunden.

Dabei ist ein kleiner Kniff wichtig:
Die zweite Dachplatte wird später unter den Dachfirst geschoben – deshalb müssen die Seitenteile leicht nach innen versetzt montiert werden (siehe Fotos).
Lege dir dafür ein Holzreststück in der Stärke der Dachplatte als Abstandshalter bereit. So stellst du sicher, dass der Abstand passt.
Wir haben die Seitenteile zusätzlich mit einem Abstand von 1,9 cm zur Außenkante ausgerichtet und zunächst mit einem kleinen Punkt Sekundenkleber fixiert. Dadurch verrutschen sie beim Verschrauben nicht.

Anschließend von außen jeweils mit zwei Schrauben durch die Dachplatte in das Seitenteil schrauben. Wieder vorbohren, damit das Holz nicht reißt.
Schritt 4: Bodenrahmen mit Gitter/Lochblech bauen
Jetzt geht es an den Bodenrahmen. Nimm dazu die vier Rahmenteile (zweimal 20 × 3 cm und zweimal 16 × 3 cm) und verschraube sie zu einem rechteckigen Rahmen.


Achte bei der Größe darauf, dass die beiden Seitenteile später innen sauber anliegen, wenn du sie in den Rahmen stellst. Falls es nicht exakt passt, kannst du die Rahmenteile vor dem Verschrauben noch leicht anpassen oder nachschneiden.
Im nächsten Schritt wird das Lochblech befestigt:
Lege es auf eine Seite des Rahmens und schraube oder nagle es fest.
Wenn dein Lochblech – wie bei uns – etwas schmaler ist, ist das kein Problem. Schneide das Blech dazu einfach mit der Blechschere zu und lasse die Teile einen kleinen Bereich überlappen – so entsteht eine durchgehende, stabile Fläche für das Futter.


Schritt 5: Futterhaus zusammensetzen und Plexiglas-/Acrylscheiben einsetzen
Im letzten Schritt setzt du das Dachmodul – also Dachplatte + Seitenteile – mittig auf den vorbereiteten Bodenrahmen mit dem Lochblech.

Richte alles mittig aus und verschraube die Seitenteile von außen links und rechts mit dem Rahmen. Damit steht das Grundgerüst stabil.
Jetzt montierst du die beiden Plexiglas-/Acrylscheiben. Richte sie wie auf den Bildern gezeigt aus und verschraube jede Scheibe mit zwei Schrauben. Achte darauf, dass unten ein Spalt von rund 2 cm entsteht, damit das Futter sich verteilt, ohne zu verstopfen.
Hinweis zum Bohren in Kunststoff
Langsam bohren und nur leichten Druck ausüben – so verhinderst du, dass das Material reißt oder ausbricht.
Am besten verwendest du einen scharfen Holz- oder Metallbohrer.

Jetzt fehlt nur noch die Dachplatte Nr. 2 (20 × 18 cm).
Schiebe sie von unten unter den Dachfirst, bis sie gut sitzt, und fixiere sie anschließend von oben mit einer Schraube, damit sie nicht herausfällt.

Wir haben das Schraubloch etwas größer vorgebohrt und eine Inbusschraube mit großem Kopf verwendet. So lässt sich das Dach ohne Werkzeug öffnen und schließen – perfekt zum schnellen Nachfüllen.

4. Außenflächen wetterfest machen und Dach lackieren
Zum Schluss haben wir die Außenflächen des Futterhauses mit Leinölfirnis behandelt.

Leinöl ist ökologisch unbedenklich, sehr preiswert und schützt das Holz zuverlässig vor Feuchtigkeit, ohne dass es seine natürliche Optik verliert. Wir verwenden es inzwischen für fast alle Projekte im Garten – zum Beispiel auch bei unseren Nistkästen und Nisthilfen.
Wenn du gerade im Flow bist: Bau doch direkt weiter.
Wir haben Schritt-für-Schritt-Anleitungen für zwei passende Nistkästen – je nachdem, welche Arten du unterstützen möchtest:
Das Dach haben wir bewusst farblich abgesetzt, um einen freundlichen Akzent zu setzen.
Hierfür haben wir die Außenflächen in Rapsgelb angesprüht – das wirkt warm, fröhlich und ist im Wintergarten ein echter Blickfang.


Damit die Vögel zahlreich und gesund bleiben, ist es essenziell, dass du die Futterstelle sauber hältst. Entferne angetrocknete Futterreste und Kot regelmäßig mit einem Spachtel.
FAQ
Am besten ab Herbst bis zum Frühjahr – besonders in Frost- und Schneeperioden.
Meisen, Rotkehlchen, Spatzen, Kleiber, Amseln und manchmal sogar Spechte.
Ein Lochblech-Boden sorgt für Belüftung und trocknet das Futter – das ist die wichtigste Maßnahme.

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