Vogelfutterhaus selber bauen – einfache DIY-Anleitung mit Gitterboden

Zuletzt aktualisiert: 10. November 2025

Ein Futterhaus ist im Winter wie eine Einladung an unsere Gartenvögel:

Komm vorbei, hier findest du etwas zu essen und einen sicheren Platz zum Sitzen.

Wir wollten dieses Jahr ein Vogel-Futterhaus bauen, das hochwertig, leicht nachzufüllen und für viele Vogelarten geeignet ist. Also haben wir ein Häuschen mit schrägem Dach, großer Futterrinne und einem Lochblech-Boden gebaut. Das Lochblech sorgt dafür, dass das Futter belüftet ist und nicht schimmelt.

Noch wichtiger als das Futterhaus selbst ist, wo und wie es steht und wie dein Garten drumherum gestaltet ist. Wenn du deinen Außenbereich vogel- und tierfreundlich gestalten möchtest, findest du in unserem Artikel „Auszeichnung zum Vogelfreundlicher Garten“ viele Inspirationen und praktische Tipps.

Das Dach haben wir in Rapsgelb gestrichen – ein Farbton, der richtig gute Laune macht.

Die restlichen Holzflächen schützen wir mit Leinölfirnis, damit sie wetterfest sind, aber weiterhin natürlich aussehen.

Wenn du das Projekt nachbauen möchtest:

In diesem Artikel findest du Materialliste, Maße und die komplette Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Wenn du dir unsicher bist, was du am besten füttern solltest, dann wirf einen Blick auf unseren Beitrag „Meisenknödel & Futterglocken – DIY“. Dort erklären wir, welche Körner wir nutzen und wie du eine Futterglocke selber herstellen kannst.

Inhaltsverzeichnis
  1. Material & Holz-Zuschnitt
  2. Werkzeug
  3. Anleitung – Vogelfutterhaus bauen
  4. Außenflächen wetterfest machen und Dach lackieren
Selbstgebautes Vogelfutterhaus mit gelbem Dach steht im Garten auf einem Stein, umgeben von Pflanzen.
Unser fertiges Futterhaus: Jetzt muss es nur noch aufgehängt werden.

1. Material & Holz-Zuschnitt

Für das Projekt haben wir 19 mm starke Fichte 3-Schicht-Platten verwendet. Die bekommst du in jedem Baumarkt und kannst sie dir sogar beim Holzzuschnitt auf die passende Größe zuschneiden lassen.

Zuschnittteile für ein Vogelfutterhaus: zwei pentagonförmige Seitenteile mit Maßangaben und vier Bodenrahmenleisten.
Hier die Maße für die beiden Seitenteile sowie die vier Leisten für den Bodenrahmen.
Skizze Maße Dachfirst
Maße für das Dachelement Nr. 1 mit Dachfirst. Die beiden Teile werden später L-förmig verschraubt.

Holzteile & Plexi-/Acrylglas:

  • Seitenwände (schräg): zweimal benötigt, Zuschnitt siehe Skizze
  • Dachplatte 1: 20 × 20 cm
  • Dachplatte 2: 20 × 18 cm
  • Leiste Dachfirst: 20 × 4 cm
  • Rahmen Boden: zweimal 20 × 3 cm & zweimal 16 × 3 cm
  • Plexi-/Acrylglas: zweimal 17 × 10 cm

Weitere Materialien:

  • Lochblech/Siebblech (Stärke ca. 1–1,5 mm)
  • Schrauben, divers
  • Leinölfirnis + Pinsel
  • Optional: Holzleim, wasserfest
  • Optional: Außenfarbe Rapsgelb (wasserbasiert/wetterfest)

2. Werkzeug

  • Säge (Stichsäge, Tischkreissäge oder Handkreissäge)
  • Akkuschrauber
  • Schleifpapier (120–180er Körnung)
  • Winkel/Lineal
  • Schraubzwinge

3. Anleitung – Vogelfutterhaus bauen

Schritt 1: Seitenwände vorbereiten

Beginne mit den beiden Seitenwänden. Übertrage die Maße aus der Skizze auf dein Holz und schneide die Teile anschließend zu.

Am besten eignen sich Kapp- oder Kreissäge für saubere, gerade Schnitte.

Mit der Stichsäge geht es ebenfalls – hier lohnt es sich, besonders auf eine ruhige Führung und ein feines Sägeblatt zu achten.

Tipp: Lege beide Bretter exakt übereinander und verschraube oder zwinge sie kurz zusammen. So kannst du sie in einem Arbeitsschritt zuschneiden und stellst sicher, dass beide Seitenteile identisch werden.

Nach dem Zuschnitt die Schnittkanten kurz glatt schleifen.

Übrigens: Falls du dich über die dunklen Kanten am Holz wunderst: Die entstehen, wenn man mit dem Laser schneidet. Wir haben ein paar Teile so vorbereitet.

Schritt 2: Dachplatte mit Dachfirst

Jetzt geht es an das Dach: Nimm die Dachplatte Nr. 1 (20 × 20 cm) und die Dachfirst-Leiste (20 × 4 cm).

Skizze Maße Dachfirst
Der L-förmige Aufbau des Dachfirstes verhindert später, dass Wasser von oben in das Futterhaus läuft

Lege die Leiste stirnseitig auf die Oberkante der Dachplatte und richte sie bündig aus (siehe Foto).

Trage etwas wasserfesten Holzleim auf und zwinge beide Teile fest zusammen. Nach etwa 15 Minuten kannst du die Zwingen wieder lösen.

Damit die Verbindung dauerhaft hält, vorbohren und anschließend verschrauben – so verhinderst du, dass das Holz an der Kante ausreißt.

Schritt 3: Dachplatte mit Seitenteilen verbinden

Jetzt werden die beiden Seitenteile mit der bereits vorbereiteten Dachplatte verbunden.

Holz-Vogelfutterhaus während des Aufbaus: Zwei Seitenteile sind innen versetzt unter einer Dachplatte montiert.
Die Seitenteile mit Sekundenkleber fixiert: Links und rechts nach innen versetzt und zum Dachfirst so viel Abstand, dass man die Dachplatte später hereinschieben kann.

Dabei ist ein kleiner Kniff wichtig:

Die zweite Dachplatte wird später unter den Dachfirst geschoben – deshalb müssen die Seitenteile leicht nach innen versetzt montiert werden (siehe Fotos).

Lege dir dafür ein Holzreststück in der Stärke der Dachplatte als Abstandshalter bereit. So stellst du sicher, dass der Abstand passt.

Wir haben die Seitenteile zusätzlich mit einem Abstand von 1,9 cm zur Außenkante ausgerichtet und zunächst mit einem kleinen Punkt Sekundenkleber fixiert. Dadurch verrutschen sie beim Verschrauben nicht.

Vogelfutterhaus-Dachplatte mit vorgebohrten Senkbohrungen und später befestigten Schrauben.
Dachplatte: Von außen haben wir die innen liegenden Seitenteile verschraubt.

Anschließend von außen jeweils mit zwei Schrauben durch die Dachplatte in das Seitenteil schrauben. Wieder vorbohren, damit das Holz nicht reißt.

Schritt 4: Bodenrahmen mit Gitter/Lochblech bauen

Jetzt geht es an den Bodenrahmen. Nimm dazu die vier Rahmenteile (zweimal 20 × 3 cm und zweimal 16 × 3 cm) und verschraube sie zu einem rechteckigen Rahmen.

Bodenrahmen aus vier Holzleisten wird auf der Werkbank zusammengesetzt und mit Zwingen fixiert.
Den Rahmen für den Gitterboden haben wir ebenfalls verschraubt.
Innenansicht des Vogelfutterhauses: Lochblechboden unter den Seitenteilen, Drainagefunktion sichtbar.
Innenansicht: So sieht es später aus. Die Plexiglasscheiben halten das Futter, der Boden ist gut belüftet.

Achte bei der Größe darauf, dass die beiden Seitenteile später innen sauber anliegen, wenn du sie in den Rahmen stellst. Falls es nicht exakt passt, kannst du die Rahmenteile vor dem Verschrauben noch leicht anpassen oder nachschneiden.

Im nächsten Schritt wird das Lochblech befestigt:

Lege es auf eine Seite des Rahmens und schraube oder nagle es fest.

Wenn dein Lochblech – wie bei uns – etwas schmaler ist, ist das kein Problem. Schneide das Blech dazu einfach mit der Blechschere zu und lasse die Teile einen kleinen Bereich überlappen – so entsteht eine durchgehende, stabile Fläche für das Futter.

Lochblech wird mit Schrauben auf den Holzrahmen des Vogelfutterhauses befestigt; bei zu kleiner Breite zwei Bleche überlappend eingesetzt.
Den Gitterboden kannst du mit Nägeln oder Schrauben befestigen. Wir haben beides ausprobiert und sind bei Schrauben gelandet. 😁
Unterseite des Vogelfutterhauses mit verschraubtem Lochblech als Drainageboden.
Unser Lochblech war zu schmal, daher haben wir es überlappen lassen.

Schritt 5: Futterhaus zusammensetzen und Plexiglas-/Acrylscheiben einsetzen

Im letzten Schritt setzt du das Dachmodul – also Dachplatte + Seitenteilemittig auf den vorbereiteten Bodenrahmen mit dem Lochblech.

Seitliche Ansicht des Vogelfutterhauses mit klappbarem Dach; Schraube dient als Verschluss.
Jetzt sind wir fast fertig: Das Dach mit den Seitenteilen wird einfach in den Rahmen gestellt und von beiden Seiten durch den Rahmen festgeschraubt.

Richte alles mittig aus und verschraube die Seitenteile von außen links und rechts mit dem Rahmen. Damit steht das Grundgerüst stabil.

Jetzt montierst du die beiden Plexiglas-/Acrylscheiben. Richte sie wie auf den Bildern gezeigt aus und verschraube jede Scheibe mit zwei Schrauben. Achte darauf, dass unten ein Spalt von rund 2 cm entsteht, damit das Futter sich verteilt, ohne zu verstopfen.

Hinweis zum Bohren in Kunststoff

Langsam bohren und nur leichten Druck ausüben – so verhinderst du, dass das Material reißt oder ausbricht.

Am besten verwendest du einen scharfen Holz- oder Metallbohrer.

Vogelfutterhaus während des Aufbaus: Seitenteile werden über dem Lochblech im Bodenrahmen ausgerichtet.
Fertig verschraubt, jetzt muss es nur noch Wetterfest gemacht werden.

Jetzt fehlt nur noch die Dachplatte Nr. 2 (20 × 18 cm).

Schiebe sie von unten unter den Dachfirst, bis sie gut sitzt, und fixiere sie anschließend von oben mit einer Schraube, damit sie nicht herausfällt.

Vogelfutterhaus im Zusammenbau: Dachmodul sitzt lose auf dem Bodenrahmen vor der Verschraubung.
Seitenansicht Dachkonstruktion. Die Dachplatte wird von unten eingeschoben und mit einer Schraube gegen Herausfallen gesichert.

Wir haben das Schraubloch etwas größer vorgebohrt und eine Inbusschraube mit großem Kopf verwendet. So lässt sich das Dach ohne Werkzeug öffnen und schließen – perfekt zum schnellen Nachfüllen.

Detailansicht des Dachs eines Vogelfutterhauses mit Schraube als Verschlussmechanismus.
Die Inbusschraube hält die Dachplatte und kann ohne Werkzeug geöffnet werden.

4. Außenflächen wetterfest machen und Dach lackieren

Zum Schluss haben wir die Außenflächen des Futterhauses mit Leinölfirnis behandelt.

Selbstgebautes Vogelfutterhaus mit gelb lackiertem Dach, daneben Farbrolle beim Anstrich
Den gelben Lack haben wir gesprüht, das Leinöl mit einer Lackrolle aufgetragen.

Leinöl ist ökologisch unbedenklich, sehr preiswert und schützt das Holz zuverlässig vor Feuchtigkeit, ohne dass es seine natürliche Optik verliert. Wir verwenden es inzwischen für fast alle Projekte im Garten – zum Beispiel auch bei unseren Nistkästen und Nisthilfen.

Wenn du gerade im Flow bist: Bau doch direkt weiter.

Wir haben Schritt-für-Schritt-Anleitungen für zwei passende Nistkästen – je nachdem, welche Arten du unterstützen möchtest:

👉 Halbhöhlen-Nistkasten DIY

👉 Höhlenbrüter-Nistkasten

Das Dach haben wir bewusst farblich abgesetzt, um einen freundlichen Akzent zu setzen.

Hierfür haben wir die Außenflächen in Rapsgelb angesprüht – das wirkt warm, fröhlich und ist im Wintergarten ein echter Blickfang.

Selbstgebautes Vogelfutterhaus mit gelb lackiertem Dach.
Das Gelb gibt einen wunderbaren Farb­akzent in den grauen Wintermonaten.
Frontansicht eines selbstgebauten Vogelfutterhauses mit Plexiglasscheibe und eingefülltem Körnerfutter.
Das Futter kann durch die große Öffnung komfortabel eingefüllt werden und verteilt sich gleichmäßig am Boden.

Damit die Vögel zahlreich und gesund bleiben, ist es essenziell, dass du die Futterstelle sauber hältst. Entferne angetrocknete Futterreste und Kot regelmäßig mit einem Spachtel.

FAQ

Wann sollte man Vögel füttern?

Am besten ab Herbst bis zum Frühjahr – besonders in Frost- und Schneeperioden.

Welche Vögel kommen zu so einem offenen Futterhaus?

Meisen, Rotkehlchen, Spatzen, Kleiber, Amseln und manchmal sogar Spechte.

Wie verhindere ich Schimmel im Futter?

Ein Lochblech-Boden sorgt für Belüftung und trocknet das Futter – das ist die wichtigste Maßnahme.

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