DIY – Niststein für Wildbienen aus Beton selber gießen

Wildbienen sind fleißige Bestäuber und echte Helden im Garten. Doch sie haben es oft schwer, geeignete Nistplätze zu finden. Deshalb haben wir uns eine länger haltbare Alternative zu Nisthilfen aus Holz oder Lehm überlegt: einen selbst gegossenen Niststein aus Beton! Wie das geht, zeigen wir dir in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Niststein aus Beton mit verschieden großen Löchern.
So sah unser zweiter Versuch aus, nachdem der erste nichts geworden ist 😅.

1. Warum ein Niststein aus Beton?

Vielleicht fragst du dich, warum wir uns für Beton entschieden haben. Die Antwort ist simpel: Beton ist witterungsbeständig, langlebig und leicht zu reinigen. Viele Wildbienenarten bevorzugen glatte Nistgänge, die sich mit unserer Methode perfekt umsetzen lassen. Zudem kannst du den Niststein individuell gestalten und an deine Gartenlandschaft anpassen.

2. Materialliste: Das brauchst du

Holzverschalung:

  • Siebdruckplatten (mind. 18 mm stark)
  • Schrauben und Akkuschrauber
  • Säge (z. B. eine Kappsäge oder Kreissäge) / Alternativ Zuschnitt im Baumarkt

Positiv-Form für die Nistgänge:

  • Siebdruckplatten (mind. 18 mm stark)
  • Stahlstangen (z. B. 6–8 mm dick)

Beton:

  • Schnellbeton oder klassischer Estrichbeton
  • Eimer und Rührer

Sonstiges:

  • Trennmittel (z. B. Schalwachs)
Mehrere Stahlstangen und ein Holzbrett.
Die Stahlstangen bilden später die Nistgänge. Die Siebdruckplatten verwenden wir zum Verschalen.

3. Schritt 1: Die Holzverschalung bauen

Die Verschalung gibt dem Beton seine Form. Schneide dazu die Siebdruckplatten passend zu und verschraube sie so, dass eine stabile Gussform entsteht. Wir haben uns für eine einfache Kastenform entschieden. Achte darauf, dass die Form mindestens 12–14 cm tief ist, damit du die Nistgänge tief genug anlegen kannst.

4. Schritt 2: Die Positiv-Form für die Nistgänge

Jetzt machen wird uns an den Deckel und die Positiv-Form für die Nistgänge. In den Deckel haben wir Löcher von 6 und 8 mm gebohrt. Achtet darauf, dass die Löcher grade sind (eine Ständerbohrmaschine ist dafür perfekt!), damit die Stangen später nicht schief im Beton stecken. Ebenfalls ist wichtig, dass sie ausreichend Abstand untereinander haben und gleichmäßig verteilt sind.

Holzbrett mit mehreren Bohrungen

Wenn du alle Löcher gebohrt hast, steckst du einfach die Stahlstangen von oben durch (diese bilden die späteren Nistgänge). Sie müssen auf der anderen Seite circa 12–14 cm herausstehen, damit die Nistgänge tief genug werden.

Selfie eines Mannes mit einem Holzbrett in der Hand, in dem Stahlstangen stecken.
Die Stahlstangen bilden nach dem aushärten die Nistgänge.

Die Stangen sollten von selbst im Deckel halten und sich nicht frei bewegen. Falls doch, befestige sie am Deckel mit Heißkleber oder Kabelbindern, damit sie beim Einsetzen in den Betons an Ort und Stelle bleiben.

5. Schritt 3: Beton anmischen und eingießen

Jetzt kommt der spannende Teil: Rühre den Beton nach Herstellerangaben an und gieße ihn vorsichtig in die Holzverschalung. Anschließend setzt du die Positiv-Form mit den Stahlstangen auf den frischen Beton. Achte darauf, dass die Stangen tief genug eintauchen.

Beton wird mit einem Eimer in eine Form gegossen.
Der Beton hat eine zähflüssige, cremige Konsistenz (so würde ich sie beschreiben 😃).

Wichtig: Die Innenwände musst du vorher mit Trennmittel einstreichen, damit sich der Beton später leicht lösen lässt. Wir haben ein Trennspray verwendet und auch die Stangen mit eingesprüht.

Betonverschalung mit eingesteckten Stahlstanngen.
So sieht es aus, wenn alles ausgegossen und verschalt ist.

6. Schritt 4: Stahlstangen lösen – nicht vergessen!

Jetzt kommt der heikle Punkt, der schnell zum Totalverlust führen kann. Du musst die Stangen leicht lösen, bevor der Beton so stark angezogen hat, dass man sie nicht mehr lösen kann. Allerdings auch nicht zu früh, da dann der Beton noch zu weich ist. Klingt einfach, oder 😅?!?

Der Zeitpunkt hängt stark vom Beton ab, den du verwendest. Wir haben einen extra Bastelbeton verwendet, der faserverstärkt ist und haben nach drei Stunden versucht die Stangen zu drehen. 👉 Da ging nichts mehr, das ganze Projekt war dahin 😤. Beim zweiten Versuch hat es dann geklappt, da haben wir die Stangen nach einer Stunde leicht mit einer Zange drehen können.

Betonverschalung mit eingesteckten Stahlstanngen.
Das war unser erster Versuch. Wir hatten zu wenig Beton und haben zu spät an den Sangen gedreht.

Nach 1–2 Stunden beginnt der Beton anzuziehen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die Stahlstangen vorsichtig zu drehen. Dadurch lösen sie sich leicht vom Beton und können später problemlos entfernt werden. Dieser Schritt ist entscheidend – wenn du ihn vergisst, bleiben die Stangen fest im Beton stecken und das Projekt war umsonst!

7. Schritt 5: Ausschalen und Aushärten

Nach ca. 4 Stunden kannst du den Niststein vorsichtig aus der Form nehmen. Jetzt braucht er nur noch Zeit zum Aushärten – am besten 2–3 Tage an einem trockenen Ort. Danach kannst du ihn in deinem Garten platzieren. Fertig!

Betonblock, in dem mehrere Stahlstangen stecken.
Das war leider ein Totalverlust. Der Beton hat zu schnell angezogen.
Niststein aus Beton mit verschieden großen Löchern.
Der zweite Versuch mit günstigerem Beton-Estrich hat super funktioniert 🥳.

Fazit: Ein Zuhause für Wildbienen geschaffen

Mit dieser DIY-Anleitung kannst du Wildbienen eine sichere und langlebige Nisthilfe bieten. Der Beton-Niststein ist witterungsbeständig, leicht zu reinigen und bietet ideale Nistgänge. Also, ran an den Beton – und viel Spaß beim Selbermachen!

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