Lavendel richtig schneiden – so bleibt deine Pflanze kompakt und blühfreudig

Zuletzt aktualisiert: 25. September 2025

Lavendel ist nicht nur ein Klassiker im Garten, sondern auch ein wahrer Alleskönner. Seine duftenden Blüten sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch ein Magnet für Bienen und Schmetterlinge. Doch wie hältst du deine Lavendelpflanze über Jahre hinweg gesund und blühfreudig? Der Schlüssel liegt im richtigen Schnitt! In diesem Artikel erklären wir dir, wie du deinen Lavendel pflegen musst, damit er weiterhin kompakt bleibt und regelmäßig wunderschöne Blüten trägt.

Inhaltsverzeichnis
  1. Warum ist das Schneiden von Lavendel so wichtig?
  2. Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt
  3. Wie schneidet man Lavendel richtig?
  4. Verjüngung von altem Lavendel: Geht das?
  5. Der ideale Standort für deinen Lavendel
Makroaufnahme einer Wollbiene auf lilafarbenem Lavendel.
Eine große Wollbiene beim Pollensammeln an Lavendelblüten.

1. Warum ist das Schneiden von Lavendel so wichtig?

Lavendel benötigt regelmäßigen Schnitt, um gesund und schön zu bleiben. Ohne Pflege wird die Pflanze im Laufe der Zeit zunehmend im Inneren kahl und verliert ihre kompakte Form. Verholzte, ungeschnittene Triebe treiben kaum noch aus und können die Pflanze sogar in ihrer Entwicklung hemmen. Ein jährlicher Schnitt sorgt nicht nur dafür, dass der Lavendel kompakt bleibt, sondern fördert auch die Bildung neuer Blütentriebe.

Lavendel schneiden – das Wichtigste im Überblick

  • Frühjahrsschnitt: Ende Februar bis Ende März/Anfang April alte Blütentriebe auf kurze Ansätze zurückschneiden.
  • Sommerschnitt: Nach der Blüte im Sommer die Triebe um etwa ein Drittel einkürzen.
  • Wichtig: Nicht ins mehrjährige, unbeblätterte Holz schneiden – dort treibt Lavendel nur schwer wieder aus.
  • Verjüngung: Ein starker Rückschnitt gelingt am besten im Juni/Juli.

Warum schneiden? – Noch einmal kurz zusammengefasst

  • Fördert das Wachstum neuer Triebe: Durch regelmäßigen Schnitt werden neue Triebe angeregt, die für ein kräftiges und gesundes Wachstum sorgen.
  • Erhält die kompakte Form: Ohne Schnitt verkahlen die unteren Triebe, und die Pflanze verliert ihre Form. Der Rückschnitt sorgt für ein gleichmäßiges Wachstum und verhindert, dass die Pflanze auseinanderfällt.

Wusstest du schon?

Lavendel ist eine mediterrane Pflanze und gehört nicht zu den heimischen Pflanzenarten in Deutschland. Wenn du jedoch einen Naturgarten gestalten möchtest, der ausschließlich heimische Pflanzen beherbergt, solltest du dir unbedingt unseren Artikel über heimische Pflanzen für den Naturgarten anschauen. Hier geht’s zum Artikel!

Lavendelbusch mit vertrockneten Blüten vor einer Natursteinmauer.
Lavendelpflanze im Garten im Herbst: Verblühte Stängel sollten zurückgeschnitten werden.

2. Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt

Beim Lavendel gibt es zwei wichtige Schnitttermine, die du im Auge behalten solltest. Der erste, und wirklich entscheidende, ist im Frühjahr. Zu dieser Zeit schneidest du alle Blütentriebe des Vorjahres bis auf kurze Stummel zurück. So bleibt dein Lavendel schön kompakt und bildet bis zum Sommer viele neue Blütentriebe. Der ideale Zeitpunkt für den Rückschnitt liegt zwischen Ende Februar und Mitte März, also vor dem neuen Austrieb. Wenn der Winter besonders lange und kalt war, warte lieber noch ein wenig, bis der Frost ganz vorbei ist – im Zweifelsfall sogar bis Anfang April.

Der zweite Schnitt erfolgt im Sommer, also im Juli oder August, wenn der Lavendel verblüht ist. Jetzt schneidest du alle alten Blütenstände ab, damit die Pflanze ihre Energie nicht in die Samenbildung steckt. Außerdem kann ein frühzeitiger Sommerschnitt dazu führen, dass bis zum Herbst noch einige neue Blütentriebe nachwachsen.

Die besten Schnittzeitpunkte:

  • Frühjahrschnitt: Ende Februar bis Anfang März:
    Vor dem neuen Austrieb, damit die Pflanze kräftig in die neue Saison startet und ihre Form behält.
  • Sommerschnitt: Juli bis August:
    Verblühte Blütenstände werden entfernt, damit die Pflanze ihre Energie in neues Wachstum stecken kann.

3. Wie schneidet man Lavendel richtig?

Um Fehler bei der Lavendelpflege zu vermeiden, beachte: Lavendel muss jedes Jahr kräftig gestutzt werden, damit er kompakt bleibt. Wenn du ihn mehrere Jahre ungeschnitten wachsen lässt, fällt er auseinander und verkahlt von unten. Die verholzten Triebe bilden keine neuen Austriebe und treiben selbst nach einem Rückschnitt nur zögerlich aus.

Illustration: Lavendel im Frühjahr und Sommer zurückschneiden – bis oberhalb der Verholzung oder des ersten Blattpaars.
Illustration: Lavendel im Frühjahr und Sommer zurückschneiden – bis oberhalb der Verholzung oder des ersten Blattpaars.

Befolge beim Lavendelschnitt die „Ein-Drittel–Zwei-Drittel-Regel“:

  • Nach der Blüte: Schneide alle Triebe um etwa ein Drittel zurück, sodass die verwelkten Blütenstände entfernt werden, aber die grünen, beblätterten Zweige weitgehend erhalten bleiben.
  • Im Frühjahr: Ein stärkerer Rückschnitt um bis zu zwei Drittel hilft, die Pflanze kompakt zu halten und fördert das Verzweigen. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist, wenn keine Dauerfröste mehr zu erwarten sind.

Wichtig: Achte beim Frühjahrsschnitt darauf, dass immer ein kurzer Abschnitt der letztjährigen Triebe mit ein paar Blättern stehen bleibt, damit die Lavendelsträucher kräftig nachwachsen können.

4. Verjüngung von altem Lavendel: Geht das?

Alte Lavendelsträucher mit verholzten, sparrigen Haupttrieben, die auseinandergefallen sind, lassen sich in den meisten Fällen auch durch einen kräftigen Verjüngungsschnitt nicht mehr retten. Aber wie so oft im Gartenleben gilt auch hier: Ausprobieren! Der Erfolg eines solchen Schnitts hängt stark vom richtigen Zeitpunkt ab. Einige Gärtner berichten, dass ihre alten Lavendelsträucher nach einem radikalen Rückschnitt im Juni oder Juli noch im selben Jahr neue Triebe gebildet haben und im nächsten Jahr wieder üppig blühten.

Nahaufnahme einer Hummel auf Lavendelblüten.
Eine Hummel sammelt Nektar an verblühtem Lavendel – wichtig für Insekten im Spätsommer.

Falls du es also mit einem älteren Lavendel versuchst, solltest du darauf achten, den Schnitt möglichst früh im Sommer vorzunehmen. Dabei solltest du nicht nur die verblühten Triebe entfernen, sondern auch die älteren, verholzten Teile kürzen – aber immer so, dass noch ein Stück grüner Trieb stehen bleibt. Auch wenn der Erfolg nicht garantiert ist, könnte es sich lohnen, es zu probieren, denn ein Versuch ist es immer wert!

5. Der ideale Standort für deinen Lavendel

Der Standort deines Lavendels ist entscheidend für seine Entwicklung und Blühfreude. Lavendel liebt die Sonne und gedeiht am besten an einem warmen, sonnigen Standort. Achte darauf, dass der Boden gut durchlässig ist und keine Staunässe entsteht, da Lavendel empfindlich auf zu feuchte Bedingungen reagiert. Der Boden sollte mager und leicht alkalisch bis neutral sein. Lavendel gedeiht auf nährstoffarmen Böden am besten, daher solltest du auf Düngung verzichten oder nur sehr sparsam düngen. Ein sonniger Platz an einer Wand oder auf einem Balkon, der viel Tageslicht abbekommt, ist ideal. Falls du Lavendel im Topf ziehst, achte darauf, dass der Topf genügend Abflusslöcher hat, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.

Zusammengefasst: Der perfekte Standort für Lavendel

  • Sonne satt: Lavendel liebt einen vollsonnigen Platz mit mindestens 6–8 Stunden Sonne täglich.
  • Trocken & warm: Ideal sind geschützte, warme Lagen – z. B. vor einer Südwand oder in Steingärten.
  • Boden: Durchlässig, sandig oder kiesig, eher mager und kalkhaltig.
  • Staunässe vermeiden: Wurzeln dürfen nicht im Wasser stehen – bei Bedarf Drainage im Topf oder Beet einbauen.
  • Nährstoffarm: Kein oder nur sehr wenig Dünger – zu viele Nährstoffe machen den Lavendel anfällig und blühfaul.
  • Gute Luftzirkulation: Pflanze nicht zu dicht an andere setzen, damit Blätter nach Regen schnell abtrocknen.
Lavendeltopf mit langen, vertrockneten Blüten auf einem Balkon.
Lavendel im Topf auf unserem Balkon mit verblühten Blütenständen im Herbst.

Alles, was du über Lavendel wissen solltest – Häufig gestellte Fragen

Wann kann man Lavendel pflanzen?

Lavendel sollte im Frühling (zwischen April und Mai) gepflanzt werden, wenn die Frostgefahr vorüber ist. Du kannst ihn auch im Herbst pflanzen, aber achte darauf, dass der Boden noch warm genug ist, damit der Lavendel gut anwurzeln kann.

Wo wächst Lavendel?

Lavendel stammt aus dem Mittelmeerraum und wächst am besten an einem sonnigen, gut durchlüfteten Standort. Der Boden sollte mager, gut durchlässig und leicht kalkhaltig sein. Lavendel bevorzugt eher trockene Bedingungen, daher sollte der Standort gut entlüftet sein, um Staunässe zu vermeiden.

Wie oft muss man Lavendel gießen und wie viel Wasser braucht er?

Lavendel ist relativ dürreresistent und benötigt nur wenig Wasser. In den ersten Wochen nach dem Pflanzen solltest du ihn regelmäßig gießen, aber danach reicht es, ihn nur bei längerer Trockenheit zu gießen. Achte darauf, dass der Boden zwischen den Wassergaben trocken bleibt, da Lavendel keine Staunässe verträgt.

Wann kann man Lavendel umpflanzen?

Lavendel sollte im Frühling oder Herbst umgepflanzt werden, wenn die Pflanze nicht mehr in Blüte steht. Wähle einen milden Tag ohne Frost, um Stress für die Pflanze zu minimieren und ihr die besten Bedingungen zum Anwurzeln zu bieten.

Wann kann man Lavendel schneiden?

Der Frühjahrschnitt sollte zwischen Ende Februar und Anfang März erfolgen, bevor der Lavendel zu treiben beginnt. Ein zweiter Schnitt kann nach der Blüte im Sommer (Juli bis August) erfolgen, um die verblühten Blütenstände zu entfernen.

Wie sollte man Lavendel schneiden?

Schneide Lavendel nie zu tief ins verholzte Holz, da die Pflanze dort nicht mehr austreibt. Beim Frühjahrschnitt kürzt du die Triebe auf etwa ein Drittel ihrer Länge, und beim Sommerschnitt kannst du die verblühten Triebe um ein Drittel bis die Hälfte zurückschneiden. Achte darauf, dass du immer einige grüne Triebe übrig lässt, damit der Lavendel wieder gut austreiben kann.

Wann kann man Lavendel ernten?

Lavendel kann geerntet werden, wenn die Blüten gerade anfangen zu öffnen. Dies ist meist im Sommer (Juni bis August). Die besten Erntezeiten sind früh am Morgen, wenn die ätherischen Öle am stärksten konzentriert sind.

Welcher Lavendel ist winterhart?

Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) ist in den meisten Regionen winterhart, wenn er in einem geschützten Bereich gepflanzt wird. Andere Lavendelarten, wie Lavandula stoechas, sind weniger frosttolerant und sollten in kälteren Regionen besser im Topf gehalten werden, um sie im Winter an einem kühlen Ort wie einem Wintergarten oder einer ungeheizten Garage unterzubringen.

Gibt es weißen Lavendel?

Ja, es gibt weißen Lavendel, der eine weiße Blütenfarbe hat. Die bekannteste Sorte ist der Lavandula angustifolia „Alba“, der genauso pflegeleicht ist wie der klassische Lavendel mit lila Blüten.

Welcher Lavendel eignet sich für Bienen?

Lavendel ist generell bienenfreundlich und zieht eine Vielzahl von bestäubenden Insekten an. Besonders Lavandula angustifolia eignet sich hervorragend für Bienen, da seine duftenden Blüten viele Pollenspender bieten. Auch Lavandula x intermedia, die hybriden Sorten, sind sehr bienenfreundlich.

Schlagwörter

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert