Gartentisch renovieren ohne Schleifen: Warum wir jetzt Team Hobel sind

Unser geliebter Gartentisch hat in den letzten Jahren einiges mitgemacht – Sonne, Regen, Kaffeeflecken und unzählige Grillabende. Kurz gesagt: Er war reif für eine Frischekur! Doch anstatt wie gewohnt mit Schleifpapier bewaffnet ans Werk zu gehen, haben wir dieses Mal eine andere Methode ausprobiert: den Dickenhobel. Und was sollen wir sagen? Wir sind begeistert!

Warum das Hobeln so viel besser funktioniert als Schleifen und wie wir unser Tischprojekt umgesetzt haben, erfahrt ihr hier.

1. Warum den Gartentisch renovieren?

Mal ganz ehrlich – wer von euch hat schon mal überlegt, alte Gartenmöbel einfach zu entsorgen? Gerade Holztische sehen nach ein paar Jahren ziemlich mitgenommen aus. Aber das Holz ist oft noch völlig in Ordnung! Also lieber aufbereiten statt neu kaufen – das spart nicht nur Geld, sondern ist auch nachhaltig.

2. Das Problem mit dem klassischen Abschleifen

Bisher haben wir alte Holzmöbel (bzw. alles was wir mit Holz gemacht haben) immer geschliffen. Das hat für uns persönlich zwei große Nachteile:

  • Es dauert oft ewig 😅! Selbst mit einem Exzenterschleifer ist man lange beschäftigt – und wehe, man hat tiefe Rillen oder Macken.
  • Die Oberfläche wird ungleichmäßig (bei großflächigen Arbeiten). Schleifpapier nimmt oft mehr Material an einer Stelle ab als an einer anderen. Ergebnis: Unebenheiten, die vorher gar nicht da waren.

Unser Gartentisch ließ sich glücklicherweise so zerlegen, dass wir am Ende einzelne, gerade Bretter in der Hand hatten. Damit stand für uns fest: Wir probieren eine für uns neue Methode aus – und so landeten wir beim Dickenhobel.

Selfie von einem Mann mit einer großen Kiste.
Makita Dickenhobel 2012NB

3. Unser Geheimtipp: Der Dickenhobel von Makita

Makita war so nett, uns den Dickenhobel 2012NB für unser Projekt zur Verfügung zu stellen. Und was sollen wir sagen? Wir sind begeistert!

Vorteile des Dickenhobels gegenüber Schleifen:

  • Schneller: Der Dickenhobel entfernt die oberste Holzschicht in einem Durchgang und sorgt sofort für eine glatte, frische Oberfläche – ganz ohne mühsames Schleifen.
  • Gleichmäßiger: Die Holzschicht wird gleichmäßig, flächig abgetragen, ohne das Material punktuell stärker zu beanspruchen. So entstehen weder Dellen noch Vertiefungen, und die Oberfläche bleibt durchgehend eben.
  • Staubärmer: Weniger feiner Holzstaub (dafür viele größere Späne).
Mann der Holzspäne mit Schaufel und Besen auffegt.
Weniger Staub, dafür viele Späne 🫣

4. Schritt für Schritt: So haben wir unseren Tisch restauriert

4.1 Tischplatte zerlegen

Unser Tisch hatte ein Aluminiumgestell, auf dem Holzlatten befestigt waren. Darauf lagen die einzelnen Holzbretter der Tischplatte, die mit Schrauben fixiert waren.

Tipp: Leider waren die einzelnen Bretter nicht nur verschraubt, sondern zusätzlich verklebt. Wir haben die verklebten Latten mit dem Fein Multimaster gelöst / aufgesägt (bei Bosch heißt ein ähnliches Gerät z. B. Multifunkitonswerkzeug).

4.2 Holzbretter hobeln

Jetzt kam der spannende Teil: Wir schieben jedes Brett einzeln durch den Dickenhobel. Damit die Bretter vom Hobel gleichmäßig bearbeitet werden, sind wir folgendermaßen vorgegangen:

Dicke messen:

Zunächst haben wir die aktuelle Dicke der Holzbretter gemessen (Messschieber oder Meterstab).

Hobel einstellen:

Der Dickenhobel hat eine Kurbel, über die wir das gewünschte Endmaß einstellen können (im Prinzip die Position der Messerwelle). Durch links oder rechts drehen, senken oder heben wir den Rahmen an, in dem sich die Messerwelle befindet. Über eine Skala wird angezeigt, auf welcher Höhenposition sich der Rahmen befindet. Wir haben diesen exakt auf die Dicke unserer Bretter eingestellt.

Nahaufnahme Dickenhobel mit Erklärung Funktionen.


Hinweis: Wenn wir die Bretter jetzt durchschieben, würde das Brett ungehobelt hinten herauskommen 👉 es fehlt nämlich noch die Einstellung der Spantiefe. Die Spantiefe ist die Tiefe, in die das Hobelmesser ins Holz eindringt.

Spantiefe einstellen:

Je nach Breite der Holzbretter, schafft es der Makita Dickenhobel 2012NB zwischen 1 und 3 mm (Spantiefe) Material abzutragen. Die genauen Spezifikationen findest du in der Anleitung, die ich dir hier verlinkt habe.

Kurbel mit Skala für Feineinstellung der Hobelhöhe.

Für das perfekte Hobelbild empfehlen wir, das Material in kleinen Schritten abzutragen und nicht direkt mit der größtmöglichen Spantiefe zu starten. Unser Plan war es, insgesamt 1,5 mm abzutragen und die Bretter dreimal durch den Hoben zu schieben (wir haben nur die Oberseite / Sichtseite des Tisches gehobelt). Somit haben wir im ersten Durchgang die Spantiefe auf 0,5 mm eingestellt. Dafür wird das Hobelmesser einfach weiter abgesenkt 👉 auf der Oberseite der Kurbel gibt es eine Feinskala, die dir anzeigt, wie weit du die Kurbel drehen musst (0,5 mm waren z. B. eine halbe Umdrehung).

Bretter hobeln:

Die Spantiefe haben wir im vorherigen Schritt auf 0,5 mm eingestellt, es kann also losgehen 😀. Die Maschine wird jetzt eingeschaltet (die Vorderseite der Maschine ist übrigens die Seite, mit dem An- und Ausschalter).

Die Holzbretter werden jetzt von vorne in den Hobel geschoben. Dabei ist zu beachten, dass die Bretter eben und sauber auf dem Tisch aufgelegt werden!

Das Hobelmesser trägt jetzt die eingestellte Spantiefe von maximal 0,5 mm ab. Unsere Holzbretter sind nicht 100 % eben bzw. haben nicht auf den Millimeter genau die gleiche Stärke, daher nimmt das Hobelmesser im ersten Durchlauf nicht auf der gesamten Fläche gleichmäßig Material ab. Wir müssen uns also in mehreren Durchläufen herantasten 😅 und erhöhen jetzt im zweiten Durchgang die Spantiefe um weitere 0,5 mm (👉 bedeutet, das Hobelmesser absenken). Alle Bretter werden dann erneut durch den Hobel geschoben.

Ergebnis kontrollieren:

Nach jedem Hobeldurchgang haben wir geprüft, ob noch Unebenheiten oder alte Holzrückstände (erkennt man an der grauen, verwitterten Oberfläche) vorhanden sind. Sofern nötig, haben wir die Bretter erneut durch den Hobel geführt (vorher natürlich die Spantiefe um weitere 0,5 mm erhöht). In Summe haben wir drei Durchgänge gemacht.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die alte, verwitterte Schicht ist verschwunden, und das Holz sieht wieder frisch und glatt aus!

Verwittertes und frisch gehobeltes Holz im Vergleich.
Links vorher, rechts frisch gehobelt und unbehandelt.

4.3 Wieder zusammenbauen

Nach dem Hobeln haben wir die Bretter wieder auf die Holzleisten geschraubt und im Tischgestell montiert. Auf Kleber haben wir verzichtet. Fertig 💪!

4.4 Oberfläche behandeln

Damit unser Tisch nicht gleich wieder altert, haben wir die gehobelten Bretter mit einem hochwertigen Holzöl für Teakholz behandelt. Dadurch bleibt das Holz widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und UV-Strahlung. Das Öl haben wir mit einer kleinen Malerrolle gleichmäßig aufgetragen (Pinsel oder Leinentuch funktioniert ebenfalls). Nach 10 Minuten kann überschüssiges Öl einfach mit einem fusselfreiem Tuch abgewischt werden.

Teakholz-Tisch frisch geölt.
Frisch geölt, noch feucht.

5. Vorher-Nachher-Vergleich: Hat sich die Arbeit gelohnt?

Die Bilder sprechen für sich: Vorher ein verwitterter, grauer Tisch – nachher eine wunderschön glatte und frisch geölte Holzplatte.

Frisch renovierter Gartentisch aus Teakholz.
Das Ergebnis: Gehobelt und frisch geölt.

6. Fazit: Warum wir nur noch hobeln

Unser Fazit? Der Dickenhobel hat uns komplett überzeugt! Wer alte Bretter, Balken, Leisten etc. aufarbeiten will, sollte sich diese Methode unbedingt anschauen. Wir werden in Zukunft wohl nur noch im absoluten Notfall schleifen 🤪 – oder wenn der Dickenhobel mal Urlaub macht. 😉

Also, wenn euer Gartentisch eine Frischekur braucht: Probiert es aus und werdet auch Team Hobel!


Habt ihr schon mal einen Dickenhobel benutzt oder bleibt ihr lieber beim Schleifen? Schreibt uns in den Kommentaren!

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