Ein Kratzbaum muss nicht immer nach Baumarkt aussehen – er kann auch richtig stylisch sein!
Inspiriert wurden wir bei diesem Projekt von den schönen Natur-Kratzbäumen von Cado. Besonders der Mix aus natürlichem Holz und puristischem Design hat uns sofort inspiriert – schlicht, edel und zeitlos.
Wir wollten allerdings selbst Hand anlegen und eine eigene, leicht abgewandelte Version bauen: einen DIY-Kratzstamm aus Birke, kombiniert mit einem massiven Eichensockel, natürlich geölt und mit Sisal umwickelt. Das Ergebnis ist ein Stück Natur fürs Wohnzimmer – minimalistisch im Look, robust im Alltag und nachhaltig.
Wenn du Lust hast, selbst eine Kratzsäule aus Naturholz für Katzen zu bauen, findest du in diesem Artikel alle Schritte, Materialien und Tipps.

Falls du einen größeren Kratzbaum bauen möchtest – mit Ebenen, auf denen deine Katzen auch liegen und klettern können –, dann schau dir mal unseren Artikel XXL Kratzbaum für Katzen mit Baumstämmen: Ikea-Upcycling Anleitung an.
Inhaltsverzeichnis
1. Material- und Werkzeugliste für deinen DIY-Kratzstamm aus Naturholz
Material für die Bodenplatte

Material | Beschreibung |
---|---|
Bodenplatte | Multiplex (40 × 40 cm, mind. 2,5–3 cm stark) oder selbstgebaute Platte aus Eiche (Umsetzung siehe 2. Abschnitt) |
Einschraubmutter M8 × 15 mm | zur Befestigung des Stamms in der Bodenplatte |
Filzgleiter | 4 Stück für die Unterseite der Platte |
Hartwachsöl (z. B. Osmo) | für die Oberflächenbehandlung, betont die Maserung |
Sekundenkleber (optional) | zum Fixieren der Einschraubmutter |
Birkenstamm

Material | Beschreibung |
---|---|
Birkenstamm | 70–80 cm lang, 15–20 cm Durchmesser, möglichst gerade |
Stockschraube M8 × 100 mm | verbindet Stamm und Bodenplatte |
Sisal-Seil | ca. 8–10 m, Ø 8–10 mm, zum Umwickeln der oberen Stammhälfte |
Stahlnägel oder Tackerklammern | zum Fixieren des Sisals am Stamm |
Optischer Abschluss

Material | Beschreibung |
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Birke-Multiplex (2 cm stark) | als obere Abschlussplatte |
Holzschraube | zur Befestigung der Platte am Stamm |
Hartwachsöl oder Leinöl | für die finale Versiegelung der Oberfläche |
Werkzeug
- Kappsäge oder Handsäge
- Schwingschleifer (120er/160er Körnung)
- Standbohrmaschine oder Akkuschrauber
- Forstnerbohrer und optional Stufenbohrer
- Inbusschlüssel
- Tacker oder Hammer/Stahlnägel
- Meterstab & Bleistift
- Lackwalze & Baumwolltuch

2. Bodenplatte – Multiplex oder Massivholz
Die Bodenplatte ist das Fundament deines DIY-Kratzstamms – sie sorgt dafür, dass alles sicher steht und auch beim Toben nichts wackelt. Du kannst sie entweder ganz einfach im Baumarkt zuschneiden lassen oder selbst aus Massivholz bauen. Beide Varianten haben ihren Reiz: Multiplex ist schnell umgesetzt und stabil, während unsere Variante mit Eichenplatte etwas mehr handwerkliches Geschick erfordert – dafür aber besonders natürlich und edel wirkt.
Im Folgenden zeigen wir dir beide Möglichkeiten:
Option 1: Zugeschnittene Platte aus z. B. Multiplex
Lass dir im Baumarkt eine Platte (40 × 40 cm, mind. 2,5–3 cm stark) zuschneiden. Multiplex ist formstabil, preiswert und leicht zu bearbeiten. Die Kanten kannst du mit feinem Schleifpapier brechen und anschließend ölen oder lackieren (erklären wir in diesem Kapitel im Detail).
Option 2: Bodenplatte aus Massivholz selber bauen
Wir haben uns für eine Platte aus massiver Eiche entschieden – das sieht nicht nur hochwertig aus, sondern ist auch nachhaltig, da wir dafür Restholz aus früheren Projekten verwendet haben.

So haben wir unseren Sockel aus Eiche gemacht:
Um aus mehreren Brettern eine stabile, durchgehende Platte zu bauen, haben wir zunächst die Eichenbretter mit einem Dickenhobel auf eine einheitliche Stärke gebracht. So liegen später alle Kanten sauber aneinander, und die Oberfläche wirkt gleichmäßig.

Anschließend haben wir die Bretter mit Holzdübel verbunden. Dafür haben wir eine Flachdübelfräse verwendet – eine präzise und sehr saubere Lösung, um die Bohrungen perfekt auszurichten. Für alle, die keine spezielle Fräse besitzen – geht das auch ganz klassisch mit einer Bohrschablone für Holzdübel. Damit lässt sich die Verbindung ebenfalls stabil und passgenau herstellen, nur etwas langsamer und mit mehr Handarbeit.

Danach kam der Leim ins Spiel: Wir haben die Kanten gleichmäßig mit Holzleim bestrichen, die Dübel eingesetzt und die Bretter passgenau zusammengefügt. Die Bretter wurden mit mehreren Schraubzwingen fest verspannt, bis der Leim leicht austrat. So bleibt die Platte perfekt eben und bekommt keine Spalten.

Die verleimte Platte haben wir über Nacht trocknen lassen, damit der Leim vollständig aushärten kann. Am nächsten Tag wurden die Zwingen entfernt.
Sockel schleifen
Dieser nächste Arbeitsschritt – das Schleifen – betrifft sowohl die selbstgebaute Eichenplatte als auch die im Baumarkt zugeschnittene Multiplexplatte. In beiden Fällen ist eine glatte, fein geschliffene Oberfläche wichtig, damit später Öl oder Lack gleichmäßig aufgenommen werden.

Mit dem Schwingschleifer haben wir die gesamte Oberfläche zuerst mit 160er Körnung geglättet und anschließend mit 120er Körnung fein nachgeschliffen, bis das Holz angenehm glatt war und die Maserung schön sichtbar wurde.
Mittelloch für die Verbindung
Mit dem Meterstab haben wir diagonal von den Ecken gemessen, um die exakte Mitte der Platte zu ermitteln und zu markieren. Dort wird später der Kratzstamm befestigt.

Anschließend haben wir mit einem Forstnerbohrer ein Loch für die Einschraubmutter (M8 × 15 mm) gebohrt und die Bohrung mit einem Stufenbohrer leicht abgesenkt, damit die Mutter bündig mit der Oberfläche abschließt.


Die Einschraubmutter wird einfach mit einem Inbusschlüssel eingedreht.
Tipp: Ein kleiner Tropfen Sekundenkleber auf dem Gewinde sorgt dafür, dass sie dauerhaft fest sitzt (optional).

Zum Schluss haben wir auf der Unterseite noch vier Filzgleiter angeschraubt, damit der fertige Sockel später keine Kratzer auf dem Boden hinterlässt.

Oberflächenbehandlung des Kratzstamm-Sockels
Wir haben uns bei diesem Projekt für Hartwachsöl entschieden, es betont die Holzmaserung wunderbar und schützt vor Feuchtigkeit.
Das Hartwachsöl haben wir mit einer Lackwalze gleichmäßig aufgetragen und nach etwa 15 Minuten den Überschuss mit einem weichen Lappen abgewischt.
Alternativ kannst du auch Leinöl oder einen farblosen Lack auf Wasserbasis (ungiftig und lösemittelfrei) verwenden.
3. Birkenstamm – Vorbereitung und Montage
Der Stamm ist das Herzstück deines DIY Kratzstamms. Bei uns ist die Wahl auf Birke gefallen – sie ist hell, elegant und wirkt optisch edler als andere Holzarten.

Empfohlene Maße Kratzstamm Birke:
- Länge: 70–80 cm
- Durchmesser: 15–20 cm
Du kannst natürlich auch Buche, Ahorn oder Linde verwenden, je nach deinem Geschmack. 😄
Stammenden glatt sägen
Beide Enden der Kratzsäule müssen plan und gerade sein, damit der Stamm stabil auf dem Sockel steht. Am besten geht das mit einer Kappsäge. Per Hand funktioniert es auch – erfordert aber etwas Übung.
Stockschraube einsetzen

Auf der Unterseite des Stamms haben wir mittig ein Loch vorgebohrt, damit die Verbindung später exakt sitzt. Danach wurde eine Stockschraube (M8 × 100 mm) mit einem Inbusschlüssel fest in den Stamm eingedreht. Anschließend konnten wir den Stamm einfach in die Einschraubmutter der Bodenplatte schrauben – so entsteht eine stabile und saubere Grundverbindung zwischen Sockel und Kratzstamm.
Sisal wickeln
Für die Wicklung haben wir das Sisal-Seil an einem Ende mit einem Nagel fixiert – alternativ funktioniert auch ein Tacker (Tackernadeln sollten möglichst lang sein). Anschließend haben wir das Seil straff um den Stamm gewickelt.


Wir haben nur einen Teil der oberen Hälfte des Stamms umwickelt – das wirkt optisch leichter und bietet den Katzen trotzdem genügend Fläche zum Kratzen. Das Seilende haben wir bewusst ein Stück überstehen lassen, denn viele Katzen spielen gern mit den losen Fasern. Am anderen Ende wurde das Seil ebenfalls mit einem Nagel fixiert und das überstehende Sisal-Ende zu einem kleinen Knoten gebunden – das sieht nicht nur schön aus, sondern hält auch bombenfest.


4. Optischer Abschluss aus Multiplex
Damit der DIY Kratzstamm optisch perfekt abschließt, haben wir eine runde Multiplexplatte aufgesetzt – wie beim Original von Cado.

So geht’s:
- Ein Reststück Birke-Multiplex (ca. 2 cm stark) aus dem Baumarkt verwenden.
- Auf das Stammmende legen und von unten den Umriss anzeichnen.
- Mit der Stichsäge ausschneiden und Kanten sauber schleifen.
- Mittig ein Loch bohren und leicht ansenken.
- Platte mit Hartwachsöl (oder Leinöl) behandeln und nach dem Trocknen von oben aufschrauben.
5. FAQ & Pflege-Tipps
Fertig ist dein DIY Kratzstamm aus Naturholz – stylisch, nachhaltig und robust. Er fügt sich perfekt in moderne Wohnräume ein und bietet deiner Katze einen stabilen Platz zum Krallenwetzen und Spielen.

Pflege-Tipp Kratzstamm:
- Sisal bei Abnutzung einfach neu wickeln. Alte Nägel mit einer Zange entfernen.
- Holzsockel regelmäßig entstauben und bei Bedarf nachölen.
- Kleine Kratzer lassen sich mit feinem Schleifpapier und etwas Öl leicht ausbessern.
Häufige Fragen zum Kratzstamm
Für deinen DIY-Kratzstamm benötigst du eine stabile Bodenplatte, einen Baumstamm (z. B. Birke oder Buche) und Sisalseil. Den Stamm mit einer Stockschraube auf der Platte befestigen, das Sisal fest umwickeln und das Holz mit Hartwachsöl behandeln – schon hast du eine natürliche Kratzsäule für deine Katze.
Eine gute Länge liegt bei 70–80 cm, der Durchmesser sollte 15–20 cm betragen. So ist der Kratzstamm stabil genug und bietet deiner Katze ausreichend Fläche zum Krallenwetzen.
Am besten eignen sich Birke, Buche oder Linde. Birke ist besonders beliebt, weil sie durch ihre helle Rinde edel wirkt. Wichtig ist, dass der Stamm trocken, unbehandelt und möglichst gerade ist.
Verwende am besten Sisal-Seil – es ist robust, langlebig und wird von Katzen geliebt. Das Seil sollte straff gewickelt und an beiden Enden mit Nägeln oder Tackernadeln fixiert werden.
Ja, aber achte auf ungiftige, lösemittelfreie Produkte. Wir empfehlen Hartwachsöl von Osmo oder Leinöl. Diese betonen die Maserung und schützen das Holz, ohne schädliche Dämpfe freizusetzen. Beim Ölen des Stamms, musst dieser allerdings entrindet sein.
Sisal regelmäßig prüfen und bei Abnutzung neu wickeln. Holzoberflächen abstauben und bei Bedarf nachölen. Kleine Kratzer lassen sich mit feinem Schleifpapier leicht entfernen.
Ja, du kannst auch Buche, Linde oder Birke verwenden. Wichtig ist, dass der Stamm gerade, trocken und unbehandelt ist. So bleibt deine DIY-Kratzsäule stabil und sicher für Katzen.
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